11.11.2008

Lodernde Flammen

4

Er hatte einen Horror davor, eines Tages zwar die Idee seines Lebens, aber keinen Stift zur Hand zu haben. Aber es gab sie nicht, die Idee seines Lebens, es gab es nicht, das Leben, er weigerte sich aber hartnäckig einzusehen, dass es sich vielleicht nicht lohnte zu warten. Seine Geduld war am Ende. Ein Gedanke schoss ihm so schnell durch den Kopf und flitzte in seine Beine, dass er nichts dagegen unternehmen konnte.

Im letztmöglichen Moment spurtete über die Straße. Fast wie Katzen es zu tun pflegen. Der Pkw wich aus und begann zu schlingern. Er drehte sich weg, hörte aber den Aufprall und konnte nicht anders als zurückzusehen. Total zertrümmert bot der Wagen selbst in der Dunkelheit ein entsetzliches Bild. Einen winzigen Augenblick rang er mit sich, aber die Angst war zu groß. Er sah sich um, auf der Straße hielten Wagen. Er ist versorgt, sagte er sich. Wer hat etwas davon, wenn sie dich am Arsch kriegen. Langsam und unauffällig ging er um die nächste Ecke und verschwand schließlich in der U-Bahn-Station. Unaufhörlich spulten sich in seinem Hinterkopf Argumente ab und legten sich wie ein dicker Wattebausch um das, was ihm bald unwirklich vorkommen würde.

2 Kommentare:

Petê Rissatti hat gesagt…

Vlad, mein Lieber,

Ich möchte einen Tag deine Lodernde Flammen übersetzen!

Seria muito legal, não?

Abraços

Vladimir Golombek hat gesagt…

seria legal, aber das wäre der Ehre wirklich zuviel