07.09.2009

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass São Paulo der gefährlichste Ort der Welt ist, nicht einmal im Strassenverkehr, obwohl man sich schon fragt, wie so mancher seinen Führerschein gemacht hat. Früher gab es anscheinend keine schriftliche Prüfung. Vielleicht auch kein Wunder in einem Land, in dem es so viele Analphabeten gibt und in dem die Bildung für Betonbauten draufgegeben wird. Aber wenn schon, denn schon. Die schriftliche Prüfung bei der Führerscheinverlängerung ist elektronisch. Und wo es eine Kurslobby gibt, die Geld an einigen Tagen Verkehrsunterricht verdient (das scheint der eigentliche Sinn der schriftlichen Prüfung für die Verlängerung zu sein), soll es auch wieder Kursanbieter geben, die die berühmte Prüfung "auf brasilianische Art" (man könnte auch sagen: Abkürzung) anbieten. Normalerweise sitzt der Prüfling nach Eingabe des Fingerabdrucks für die Einleitung der Führerscheinverlängerung in einem Kabuff, so eine Art Schulpausenmusik-Kontrollraum-unter-der-Betontreppe-Raum mit Kameraüberwachung und bemüht sich verzweifelt herauszubekommen, ob man einem Unfallopfer mit schweren Kopfverletzungen nicht erst mal ein Kopfkissen drunterlegen sollte oder alle Antworten richtig sind. Tja und dann soll es da noch die Abkürzung geben, bei der es ausreichen soll, die Hand auf die Maus zu legen und gebannt den Cursor zu verfolgen, der sich wie von Geisterhand von Frage zu Frage bewegt und die Antworten gibt...

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